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    habe vor alten Zeiten ein Dort gestanden, welches Hensentrup geheis-
    sen habe, das aber abgebrannt und nicht wieder aufgebaut sei. Auf 
    der Stelle, wo jetzt Colonus Brand wohnt (Reese) (s.Abschnitt Höfe
    Nr. 13) bei dem sogenannten Kinkeljohanns Born, habe der ehemalige 
    adelige Hof der v. Hensentrop gestanden. Von diesem Adelssitz in 
    Hestrup weiss noch ein erheblich älterer Bericht aus der Zeit um 
    1570 zu berichten: "An Amelink tho Humfelde" will oft von seinem 
    Vater gehört haben "dat the Henstorp hebbe ein Junker gewonett" der 
    keine Erben gehabt. Er habe darum sein Hestruper Gut seiner "Wes
    chen, Ermgart v. Dwergen" überlassen, die das Gut später dann dem 
    Lippischen Edelherrn angeboten habe, der dann das Gut Gerlaoh v.            
    Kerssenbrocke Grossvater tho Koisse avergegeugen, de ith ock für
    seine Summe Geldes gekoft". Dagegen weiß der alte Hermann Brand nur,
    dass der Junker v.Henstorp Im Amte Blomberg gewohnt habe, der sein
    Gut dem Lippischen Grafen angeboten habe, der habe aber abgelehnt 
    "deweil idt von dem Forsten tho Brunswick tho leine geiht" - Auch 
    sonst geistert dieser Adelssitz in den v.Kerssenbrock'schen Akten 
    .... das freie adeliche Gut Hensentrop sei lange Jahre hindurch be-
    wohnt gewesen, aber nach Verfall .... der Gebäude an die Eingesesse-
    nen zu Grotenmarpe .... von 12 zu 12 Jahren Stücks Weise elociert" 
    ... (Schaumb.Lipp.Akten I 48). Da alle diese Angeben mit den übri-
    gen Urkunden unvereinbar sind, vermag ich nicht an den Adelssitz 
    in Hestrup zu glauben, der alte Hermann Brand hat sicherlich Recht,
    dass der Junker v. Hensentrop irgendwo im Amte Blomberg gewohnt hat.
    Die "Rudera" des Adelssitzes, die man um 1750 noch in Hestrup gese-
    hen hat, werden die alten Reste der Kapelle gewesen sein, da der
    Kinkeljohann und der "alte Kirchhof" benachbart sind.
       Nach den Kerssenbrock'schen Akten war das Hestruper Feld 507 1/2
    Morgen gross, hinzu kommen das Lohholz, 1845 109 Schs. gross, Eichen-
    bestand seitdem gerodet, und das Bent, etwa 50 Schs. gross.
       Hestrup ist seit 1810 wieder bewohnt. Der erste Siedler war
    Brand aus Großenmarpe, derselbe der schon 1487 seine Hestruper Ländereien 
    besass. Nach 1840 siedelten sich dann weitere an (s.Abschnitt Höfe
    Nr. 13, 52, 53, 57, 61, 62.
       Es liegen noch einige Nachrichten vor, bei denen es aber ungewiss 
    ist, ob sie sich auf Hestrup beziehen. 1411 wird der Lemgoer Bürger 
    Menke Tylhere mit einem Hofe in Hessentorpe Kirchspiel Bega, belehnt.     
    Vielleicht ist dies der Hof, aus dem Johann v. Molenbeck seiner 
    Schwester Söhnen Johann und Gerlach v. Kerssenbrook "derde halt molt 
    korns" überliess "de he hadde in dem Howe to Hessentrope" und mit
    dem 1496                                                    1496