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2 Höfe (domus) und ein Kotten (casa) in Grossenmarpe, (197, 204) und
1436 krnold Eckmann 2 Höfe (Mansen)“, die sonst Joh. Gisellere Matte“
Als nun 1503 Jodekus Eckmann, offenbar ein nachkomme den Arnold,
sein Lehen zurückgab, erhielt Job. Kottmann, Lemgo, „Watermanns hoff
und Hagedorns to Groten Marpe, ebenso 1513“ (S. 259, 313). Man sieht,
dass die Mansen von 1436 mit den Höfen (Domis) von 1361 und 1375
indentisch sind, und dass wir in ihnen die Höfe Watermann und Hage-
dorn zu sehen haben. Wo ist aber der Kotten (Casa) von 1361 und 1375
geblieben? Es wird nun noch ein weiterer Hof genannt. 1361 belehnt
Herford Engelbert von Marpe mit der „curin tom Brinke to Marpe“
(S.197) und 1450 haseke, Witwe des Arnold Eckmann mit dem Brink-
hofe in Marpe belehnt (S.254). Dann wird der Brinkhof nicht mehr ge-
nannt, der, wie die Bezeichnung „curia“ beweist, ein grosser Hof ge-
wesen sein muss. Eigenartig ist auch, dess die nun einsetzenden
Schatzregister von l46O und 1488, auch des Wilbaser Rechnungsbuch, das
fast alle Gr.Marper Höfe aufzählt (1430 ff), wohl die Höfe Watermann
und Hagedorn, aber nie den Brinkhof nennen. Er ist wie der Kotten,
spurlos vom Erdboden verschwunden. Da nun ein Hof unmöglich spurlos
verschwinden kann – auch bei einem Verkauf oder bei einer Auftei1ung
hätte doch ein Resthof mit dem alten Namen übrigbleiben müssen –
muss der Brinkhof irgendwie in den Höfen Watermann und Hagedorn
stecken. Und er steckt auch in ihnen, – der Brinkhof ist nicht ande-
res als der gemeinsame Name für beide Höfe.
Zum Watermannschen Hofe gehört ein Grundstück in nächster Nähe des
Dorfes, dass nach dem Salbach 1643 „Bring Kamp“ genannt wurde. Vor
30 Jahren hat Watermann seine Scheine daran gebaut, Auf diesem Brin-
ke wird der Hagedornsche Mansushof von 1241 gelegen haben, der seiner
Lage wegen Brinkhof genannt wird. Als Herford diesen Hof wieder be-
siedelte, ist er aufgebaut worden und zwar in 3 Höfe – 2 domus =
Watermann und Hagedorn und einen Kotten (casa). Dieser Kotton war
wohl der Brinkhof selbst mit etwa 15 bis 20 Sch.-saat Land. Die Ur-
kunden reden darum -zuerst um 1324 – in der Folgezeit nur von 2 Höfen
und einem Kotten. Diese Teilung ergibt sich mit Gewissheit aus der
Landnachbarschaft der Höfe Watermann – Hagedorn. 1643 hatte Hagedorn
60 Scheffelsaat Land in 37 Stücken.
Landnachbarn waren Watermann 16 mal , Tielmeier 5 mal, Möllering
und Homuth je 4 mal. Alle anderen Höfe nur 1
oder 2 oder 3 mal.
Die
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Die Landnachbarschaften Watermann-Hagdorn, die in dieser Weise bei
den anderen Höfen sich nicht nachweisen lässt, ist keine zufällige,
ergibt sich aber aus der Teilung. Vom Brinkhofe haben beide ein
gleich grosses Stück erhalten, wie die gleichen Abgaben an Herford
-12 Scheffel Roggen, 6 Scheffel Gerste, 12 Scheffel Hafer, 2 Hühner
und 50 Eier für jeden- beweisen. Watermann hatte aber nun nicht 60,
sondern 78 Scheffelsaat im Großenmarper Felde (1643), darum, weil
auch der Kotten (casa) -die Stätte des Brinkhofes selbst mit 15 ab 20
Schl. an den Hof gekommen ist. Watermann hat davon keine besonderen
Abgaben entrichtet. Herford mochte froh sein, wenn in unruhigen Zei-
ten der Kotten mitbewirtschaftet wurde. Damit war der Kotten ver-
schwunden, noch vor 1394, da in diesem Jahre Job. Gording „mit dem
Brinkhause und dem Hause“ in Grossenmarpe belehnt wurde (S.2121,224)
Watermann und Hagedorn.
Kurz, ob jemand mit 2 oder 3 Höfen oder mit dem Brinkhofe alleine
belehnt wurde, es ist jedesmal dasselbe gemeint, Brinkhof ist nur
die alte Bezeichnung für alle drei. Wenn die späteren Verzeichnisse
von 1467 und 1488 ff den Brinkhof nicht mehr aufführen, so werden da
für Watermann und Hagedorn genannt. Werden aber diese genannt kann
der Brinkhof nicht mehr genannt werden. Entweder wird er oder aber
Watermann – Hagedorn genannt. Da nun diese beiden in der Folgezeit
stete genannt werden, mußte der Brinkhof als Name verschwinden, wäh-
rend der Hof selber in den Höfen Watermann – Hagedorn weiterlebt.
Der Herforder Besitz ist somit weder vermehrt noch vermindert wor-
den. Er ist bis in die Neuzeit ungeschmälert erhalten geblieben.
Kottmann in Lemgo hat bis in die Neuzeit beide Höfe besessen. Es ge-
hörte dazu ein Waldbestand in Püllenberge bei der sogenannten Roten
Kuhle (Salbuch 1643 bei Watermann – Hagedorn), der hier und auch
sonst Kottmansches Holz genannt wird. Bei Teilung dieses Holzes
-um 1830- erhielt jeder Hof die Hälfte: 19 Scheffelsaat 7 Hetzen.
Das sind die Nachrichten, die die Urkunden der Klöster aber Marpe b
bringen. Es ist auffällig wenig, was lipp. Urkunden Über Marpe zu
erzählen wissen. In einer nach 1366 aufgestellten Urkunde mit der
Überschrift: „Dyt horet in dat ampt tho dem Blomberge“ werden auch
einige Grossenmarper Höfe genannt.
De megger van grotenmarpe 1 molt raggen, 1 molt hauer (Hafer)
( 1 molt – 12 Scheffel) betecke under der Lynden 1 molt hauer 2 Soh.
roggen van dem lütken rhode toppes houe (Hof) uppe dem österuelde
myt aller slachte mit (Einkünfte) de gutebergsche 3 Soh. hauer von
-dem